Ronda Dolomiti
03.08.2004-08.08.2004

 

Um dieses Jahr noch eine weitere größere Tour zu unternehmen, habe ich (Siggi) mich dazu entschlossen, kurz nach der Transalp 2004 das Wetter und meinen Urlaub zu nutzen und noch eine Tour alleine quer durch die Dolomiten zu unternehmen. Dabei kamen 15000 Höhenmeter auf 370 Kilometern in 6 Tagen unter die Stollen.

 

Hier das gesamte Höhenprofil der Rundtour

 

1. Etappe, 10.08.2004, Lajen - Schlernhäuser (Rifugio Bolzano)

Mit dem Auto beginnt zuerst einmal die Anfahrt über den Fernpaß und den Brenner bis nach Lajen in Südtirol. Ich breche zeitig auf, damit ich die geplante Etappe von ca. 2000 Höhenmetern auch noch schaffen kann. Aber wie sich herausstellen sollte, war dies gar kein Problem.
An der Touristinfo in Lajen frage ich erst einmal nach, wo und ob ich mein Auto stehen lassen kann. Das freundliche Mädel dort verweist mich auf einen kleinen Schotterparkplatz in Lajen.
Dann kann es losgehen. Das Rad wird zusammengebaut, der Rucksack auf den Rücken und ab Richtung Tanünz und St. Peter auf Asphalt. Es ist kurz nach 10.00 Uhr. Schon bald entdecke ich einen Trail den "Postweg" welchen ich auch prompt nehme. Dieser mündet wieder in die Asphaltstraße und ich muß wieder in Stück Richtung St. Ulrich hochradeln. In Außerwinkel geht es gleich richtig zur Sache. Durch die Pufler Schlucht geht es schön steil hoch. Oben auf der Seiser Alm wird ein wenig mit Wegweisern gespart, ich brauche doch ein wenig, bis ich die Ritsch Schwaige endlich finde und fahre dann weiter zum Hotel Paradiso und zur Mahlknechtschwaige. Ab hier ist ein Bikeverbot bis kurz vor dem Mahlknechtjoch. Das ist aber kein Problem, da man dieses kleine Stück auch bedenkenlos schieben kann. Dann folgt der absolute Hammer für diesen Tag. Zur Tierser Alplhütte zieht sich ein Weg mit bis zu 33 % Steigung hoch. Damit man besser fahren könnte ist der Weg mit 2 Betonstreifen versehen. Leider komme ich nicht ganz hoch und muß doch auch ein wenig schieben. Die Sicht auf die Roßzähne ist durch Wolken und Nebel verdeckt, so daß man die Pracht dieser Berge nicht so recht erkennen kann. Schade, denn ich habe das Panorama dieser Berge auf Bildern von der Transalp 2003 von Hemme, Carsten und Rolf gesehen, und das sieht wirklich super aus.
Ab der Tierser Alplhütte geht es weiter auf einem Wanderweg zu den Schlernhäusern, meinem heutigen Etappenziel. Der Weg ist anfangs fahrbar, später geht dieser jedoch steil bergauf und es folgt eine kurze Schiebepassage von ca. 45 Minuten, bis der Trail zu den Schlernhäusern wieder einigermaßen fahrbar wird.
Oben angekommen beziehe ich erst einmal ein Lager, eine Dusche gibt es leider keine, sondern nur kaltes Wasser in "Waschtrögen". Aber auch das reicht vollkommen aus.
Die Schlernhäuser oder auch Rifugio Bolzano genannt sind perfekt organisiert. Ein großer Speisesaal wie in einem Restaurant im Tal, und massenweise Bedienungen, die mich mit Getränken und Essen versorgen. Beim Abendessen und Frühstück sitze ich bei einem italienischen Pärchen, mit welchen ich mich mit Englisch, ein paar Brocken Italienisch und mit den Händen über's biken und wandern unterhalte.
Für's Abendessen, Frühstück und Übernachtung im Lager sind mit Getränken 30 Euro fällig.

(Telefon: 0471 612024, E-Mail: Info@Schlernhaus.it)


Fahrdaten: 2076 Hm, 40,4 Km 4:24 Stunden Fahrzeit.

  
Versuch die Roßzähne auf Bild zu bannen, leider mit wenig Erfolg.

 
Die Schlernhäuser

 

2. Etappe, 11.08.2004, Schlernhäuser - Rifugio Contrin

Nach einem reichlichem Frühstück und Bikecheck geht es los. Heute steht der Knüppelsteig auf dem Programm. Doch um auf diesen zu gelangen muß ich erst mal bis zur Sessel Schwaige hinab. Dieses Teilstück hat es gewaltig in sich und man muß schon höllisch aufpassen, wenn man dort fahren will. Ab der Sessel Schwaige beginnt der Knüppelsteig (Weg Nr.1), das erste Highlight des Tages. Dieser Weg ist durch eine Schlucht gebaut, wobei der Weg teilweise am Fels mit Holzbrücken gebaut ist. Dies sind aber keine glatten Bretter wie bei Brücken so üblich, sondern es sind Balken und Bretter, die einfach aneinander gelegt sind und zumeist mit einer spitzen Kante nach oben schauen. Das ergibt ein ziemlich ruppiges Fahrgefühl. Zum Glück hat es nicht geregnet und der Weg ist trocken, sonst könnte man dort vermutlich kaum abfahren. Trotz der guten Bedingungen wird der Weg an einigen Stellen so steil, daß ich lieber absteige und den Weg hinunter schiebe. Ab "Peter Frag" nehme ich den nicht weniger steilen Wanderweg Nr. 7 bis zum Gasthaus Schönblick hinab. Von hier aus folge ich auf genialem Trail 6u bis nach St. Cyprian. Hier beginnt auch schon der Einstieg in das nächste Highlight, die Auffahrt zum Nigerpaß auf einer alten Paßstraße. Im Einstieg treffe ich auf 2 Transalpler, die noch zum Gardasee wollen, allerdings scheinen diese sich nicht so recht bewußt zu sein, daß man am Gewicht an unnötigen Dingen wie z.B. einem Schloß doch durchaus etwas einsparen kann. Der eine hat quer über die Brust ein bestimmt 1,5 Kg schweres Schloß, welches an die 2 cm stark ist umhängen. Mein Schloß wiegt mit Schlüssel gerade mal 100 Gramm ! Alex sei Dank. Ich setze meinen Weg fort und kurz danach sind die beiden auch schon aus meinem Sichtfeld verschwunden. Bis kurz vor der Paßhöhe bleibt der Weg gut fahrbar, dann wird dieser steiler und ist nach Römerart mit glatten Steinen belegt, so daß ein durchrutschen des Reifens hier mit gnadenlos weiterschieben bestraft wird. Oben mündet die alte Paßstraße in die Asphaltstraße zum Karer Paß. Diese fahre ich weiter hoch, wobei ich zwei italienische Rennradler ohne Gepäck von hinten aufrolle und am Karer Paß dann noch überhole.
Oben am Paß beginnt der Trail "519" nach Moena. Eine rasante Schotterabfahrt folgt hinab bis ins Tal. Es wird brütend heiß im Tal, deshalb rolle ich gleich weiter auf dem Radweg bis nach Pozza di Fassa, meinem Einstig ins Nicolotal. Die Asphalt- und Schotterwege scheinen sich schier endlos bis ins hinterste Tal hineinzuziehen. Dann endlich ist ein Ende des Tales in Sicht.
Der Weg wird wahnsinnig steil, ich probiere immer wieder zu fahren, aber der Paß selbst ist nur noch mit tragen und schieben zu bewältigen. Oben am Nicolopaß schließt von hinten Martin Löffler zu mir auf. Ein netter Bursche vom Tegernsee, welcher bereits längerere Zeit in den Karpaten mit dem Bike verbracht hat und jetzt auf der Heimreise mit dem Bike ist. Er macht täglich zwischen 3500 und 4000 Höhenmetern. Gemeinsam fahren wir vom Paß zum Rifugio Contrin. Er will noch weiter, um morgen in aller Frühe den Bindelweg unter die Stollen zu nehmen. Da ich meine Routenplanung nicht ändern will, bleibe ich allerdings wie geplant am Rifugio Contrin zur Übernachtung zurück. Wenn ich gewußt hätte, was am nächsten Tag auf mich zukommt, wäre ich mitgefahren und hätte die 800 Höhenmeter bis zum Bindelweg noch heute absolviert.
Die Übernachtung mit Essen und Getränken am Abend kostet 38 Euro. Das Lager ist gut belegt und ich unterhalte mich mit 2 italienischen Wanderern, die selbst auch ab und zu biken und vielleicht nächstes Jahr auch eine Alpentour mit dem Bike unternehmen wollen.

(Telefon: 0462 601101)


Fahrdaten: 2018 Hm, 56 Km und 5:37 Stunden Fahrzeit


Der Knüppelsteig, einfach genial.

 
 Das Rifugio Contrin

 

3. Etappe, 12.08.2004, Rifugio Contrin - Rifugio Scoiattoli

Es folgt am morgen erst mal ein rasanter Downhill auf einer nicht einfachen Schotterpiste nach Alba. Grober und loser Schotter machen die Abfahrt ziemlich tückisch und man muß schon einigermaßen konzentriert sein, damit man keinen Fehler macht. Ich bin jetzt doch recht froh, daß ich die Abfahrt erst heute in der Frühe unternehme und nicht noch gestern abend rangehängt habe. Von Alba nach Canazei geht es auf Asphalt Richtung Passo Pordoi. Auf der Paßstraße überhole ich noch 2 Rennradler und fahre mit einem weiteren, Pierrie Luigi der recht flott unterwegs ist, bis zum Hotel Pordoi mit hoch. Dort trennen sich unsere Wege, er rast weiter dem Paß entgegen, ich begebe mich auf dem Schotterweg zum Restaurant Belvedere, dem Einstieg zum Bindelweg. Kurz vor 10.00 Uhr bin ich auf dem Bindelweg, genau rechtzeitig, um vor den vielen Menschenmassen auf dem Höhenweg zu sein. Leider ist das Wetter wieder nicht optimal, so daß mir der herrliche Ausblick zur Marmolada mehr oder weniger durch Wolken verwehrt bleibt. Aber ich kann mich auf dem menschenleeren Bindelweg bis zur Porta Vescovo dieses Weges erfreuen. Dort angekommen mache ich erst einmal Mittag, bevor es nahe dem Passo Padon auf genialem Trail nach Ornella geht. Der Trail wird wohl recht selten benutzt, da die meisten Biker hier den Bindelweg auf der anderen Seite des Berges nehmen. Allerdings ist dieser zwar nicht wegen der Aussicht, sondern wegen der Art an sich wirklich klasse. Knapp 500 Hm Trail abwärts am Stück. Ein Traum der Weg Nr. 634.
In Ornella geht es durch eine schöne Schlucht abwärts bis nach Digonera. Von hier aus auf die SS563 und SS48 nach Andraz weiter auf der SS203 bis zum Abzweig nach Larzonei. In Ruon bzw. Larzonei beginnt das Drama seinen Lauf zu nehmen. Auf der Kompaß Wanderkarte als breite Straße bis auf knapp 2000m eingezeichnet, die sich westlich des Monte Pore bis zum Passo Giau hochschlängeln sollte, finde ich nur eine mehr oder weniger steile alte Piste "Strada della vene", die sich östlich am Hang bis zum Fuße des Monte Pore hinaufzieht. Das ist ein alter Karrenweg, der entlang verschiedener Minen in die Berge führt. Silber, Kupfer und sonstige Erze sollen hier abgebaut worden sein. Auf 1800m endet dieser Weg dann im Nichts. Zudem ist dieser stellenweise so steil, daß er nicht mehr fahrbar ist. Zum Glück befinde ich mich mehr oder weniger genau in der Baumgrenze, und ich kann weiter oben einen Wanderweg erkennen. So geht es, in Serac Joe Manier weglos steil bergauf, bis ich nach ca. 100 bis 150 Höhenmetern auf den Wanderweg treffe. Wie schon erwähnt führt dieser Wanderweg leider östlich am Monte Pore vorbei, was zusätzliches Schieben und mehr Kilometer bedeutet als notwendig wären. Nach gefühltem und erlittenem stundenlangem Schieben kann ich endlich die Paßstraße mit dem Rifugio Fedare erkennen. Dort angekommen stehen auf absolut steilster Schotterpiste nochmals 400m zum Averau Joch auf dem Programm. Das Schieben um den Monte Pore hat zu viel Kraft gekostet, ich kann nicht mehr die steile Piste komplett hochdrücken, sondern muß auch hier ab und zu aus dem Sattel und schieben. Zudem ist der Schotter ziemlich lose, so daß man vermutlich, auch wenn man frisch ist, noch so seine Probleme mit der Auffahrt hätte. Endlich bin ich oben am Averau Joch. Es ist zugig, kalt und neblig. Da mir am Rifugio Contrin von den beiden 2 italienischen Wanderern das Rifugio Scoiattoli empfohlen wurde fahre ich noch die 200m hinab und beschließe dort nach einem Lager zu fragen. Die Wirtin schockt mich zuerst in dem sie mich mißversteht und sagt sie hätte kein Zimmer mehr frei. Erst auf meine ausdrückliche Nachfrage nach einem Bett und Lager gibt sie zu verstehen, daß doch noch etwas frei ist. Es gibt eine warme Dusche und Halbpension zu 38 Euro. Ich kann sogar zwischen mehreren Gerichten wählen. Und am morgen gibt es ein Frühstücksbuffet mit verschiedenen Kuchen, Plätzchen, Brot, Marmelade, Wurst, Speck, Müsli Saft usw.
Ich bin allerdings nicht alleine im Lager, gegen 22.00 kommen noch 2 Italiener an, die total geschafft von Ihrer Wanderung ins Bett fallen und auch morgens als ich um 8.30 die letzten Sachen aus dem Lager hole noch tief und fest schlafen.

(Telefon:0436 867939, E-Mail: rifugio.scioattoli@dolomiti.org)


Fahrdaten 2933 Hm, 64,5 Km 7:22 Stunden Fahrzeit, und etliche längere Schiebepassagen.


Am Bindelweg Blick zum Lago di Fedaja


Auf dem Porta Vescovo, Blick auf die Marmolada


Die Cinque Torri mit dem Rifugio Scioattoli

 

4. Etappe, 13.08.2004, Rifugio Scoiattoli - Rifugio Auronzo

Frisch gestärkt nach dem Frühstücksbuffet geht es an der herrlichen Kulisse der Cinque Torri zu gleichnamiger Hütte und von da aus teilweise auf Asphalt und auf Schotter hinab zur Falzarego Paßstraße. Eigentlich will ich durchs Val Travenanzes im Tofanemassiv und über den Forcolla Col de Bos. Aber oben ab dem Col de Bos prangt an jedem Wegweiser ein Schild "No Bikes". Theoretisch hätte man schon fahren/schieben können, der Weg sieht nicht anders aus als andere Militärwege in den Alpen. Aber ich habe schon eine Alternative entdeckt, die mindestens genauso gut zu werden verspricht. Am Hang entlang zieht sich der Höhenweg Nr. 412 bis zum Rifugio Dibona. Von diesem aus fahre ich zum Rifugio Duca di Aosta hoch. Auf der Karte führt mal wieder ein Weg hinab zum Rifugio Col Drusci. Leider gibt es denselben nicht, sondern nur eine Skipiste. Also muß ich wieder hinab und auf einem mehr oder weniger guten Wanderweg bis zum Col Drusci fahren. Von hier aus beginnt bald wieder eine absolut geniale Militärpiste zum Passo Posporpera. Unterwegs treffe ich noch 3 Biker die eine Tagestour unternehmen, die aber schnell den Anschluß an mein Tempo verlieren. Über Ponte Alto und einen etwas arg ruppigen Wandersteig gelange ich wieder auf die geplante Strecke und komme beim Schloß Hubertus wieder auf die SS51 Richtung Rifugio Ospedale. Von hier aus geht es über die absolut steile Piste hoch ins Val Grande zum Passo Son Forca. Auf herrlichen Trail hinab bis zum Passo Tre Croci und auf der Straße hoch zum Misurinasee. Unterwegs sind immer wieder Kilometerangaben an den Straßenschildern, Misurina 0 Km, in Wirklichkeit es noch 3 Kilometer und 100 Höhenmeter, bis man dort ist.
Dort angekommen merkt man mal wieder, daß es noch den Massentourismus gibt. Menschenmassen ohne Ende, auf der Straße, an Souvenirläden, am See, einfach überall.
Auch ich nutze die Zeit, um ein wenig Proviant einzukaufen und begebe mich auf den letzten Teilabschnitt des Tages zum Rifugio Auronzo. Die Zeit ist optimal, da es sich um eine Mautstraße handelt fahren um diese Zeit keine Autos mehr nach oben und die meisten, die von der Hütte kommen sind schon im Tal unten. Lediglich ein paar Rennradler sind noch auf der Stecke, die ich aber alle, soweit ich Sie sehen konnte nach und nach überrollt habe.
Es sind hier an die 500 Höhenmeter zu bewältigen. Endlich kann ich das Rifugio am Hang erkennen. Ich fahre weiter in meinem Tempo hoch, als plötzlich Nebel und Wolken aufziehen. Die Sicht beträgt vielleicht noch 10m. Trotz Straße kann ich das Rifugio Auronzo nicht mehr sehen. Die Straße mündet in einem riesigen Parkplatz. Ich steuere einen VW Bus an und frage die Leute, in welcher Richtung denn das Rifugio ist, da ich keine Lust habe, mich mit dem Suchen des Restaurants noch länger als nötig in dieser Nebelsuppe aufzuhalten. Dabei stellt sich heraus, daß die 3 aus Heidenheim sind. Welch ein Zufall. Der eine kann es gar nicht fassen, daß ich gerade die Straße mit dem Bike und Rucksack hochgefahren bin. Glücklicherweise können sie mir die Richtung zum Rifugio zeigen und wenig später bin ich auch schon dort.
Das Lager teile ich mir mit einem Italiener und seinen beiden Kindern, die von der Luft oder der Tour die sie heute unternommen hatten todmüde sind und eigentlich nur schlafen, solange ich sie sehe. Das Rifugio Auronzo bedarf keiner besonderen Erwähnung, dies ist für Massentourismus ausgelegt. Stolze Preise, extra Gebühren für eine Dusche, mickrige Portionen und nicht gerade freundliches Personal zeichnen diese Hütte aus. Besser ist es sicherlich auf der Lavaredohütte oder Dreizinnenhütte zu übernachten. (Wenn dort überhaupt)
Der Preis für's Lager hält sich in Grenzen mit 11 Euro für DAV Mitglieder, wobei Frühstück und Abendessen alla Karte separat zu bezahlen sind. Allerdings sind im Lager keine Decken vorhanden, diese müssen bei Bedarf separat gemietet werden.

(Telefon:0435 39002)


Fahrdaten: 2801Hm, 69 Km 6:23 Stunden Fahrzeit.


Auf dem Weg zum Col de Bos


Am Lago di Misurina

 

5. Etappe, 14.08.2004, Rifugio Auronzo - Senneshütte

Am Abend stelle ich noch fest, daß viele Steige in den 3 Zinnen mit einem Radfahrverbot belegt sind. Zwar könnte man wohl trotzdem fahren aber die Strafe für Zuwiderhandlungen ist oben am Paternsattel mit 61 Euro angegeben, so daß ich mich für die Route durchs Val Cengia entscheide, die ich am Abend zuvor schon herausgesucht hatte.
Das Frühstück erscheint mir eher dürftig, deshalb entscheide ich mich für Kaffee und einen Apfelstrudel.
Dann aber zuerst mal hoch zur Lavaredohütte und weiter zum Paternsattel. Dort natürlich das obligatorische Bild mit den 3 Zinnen. Man darf noch auf dem Weg 101 bis zur 3 Zinnenhütte fahren aber dann ist definitiv Schluß. Um jeglichen Konflikt zu vermeiden biege ich gleich auf den Trail 104 ab und danach durchs Val Cengia auf Trail 1107. Landschaftlich reizvoll aber kaum fahrbar ist die Tour durchs Val Cengia. Dafür kann man die Militärpiste 121 unten komplett wieder hochfahren zum Rifugio Citta di Carpi. Dort werfe ich erst einmal eine Portion Spaghetti ein. Über eine Mountainbikepiste geht es dann hinab bis nach Federavecchia. Leider ist diese MTB Strecke nicht durchgängig beschildert, so daß man auf einmal im Wald steht und nicht mehr weiß, welches nun die richtige Piste ist. Trotzdem führte mich mein Weg wieder auf die richtige Straße zum Misurinasee, und weiter hinab nach Schluderbach. Über Schluderbach zum Lago Biancho und dann steil hoch auf Schotter durchs Val Gotres. Hier muß man schon noch viele Kraftreserven besitzen, um den kompletten Weg in dieser Richtung in einem Sitz durchfahren zu können. Am Forcolla di Lerosa zweigt dann eine alte Militärpiste ab, die nach Ra Stua führt. Diese Piste ist auf jeden Fall der anderen Alternative vorzuziehen, da diese etwas Fahrgeschick erfordert und auch schöner zu fahren ist. Von dort aus zum letzten Anstieg des Tages zur Senneshütte hoch. Auch hier sind auf schlechtem Untergrund über 30% Steigung zu bewältigen, was dann am Ende des Tages und der Kräfte in den Beinen leider nicht mehr alles fahrbar ist. Durch's Val Salata erreicht man dann die gut ausgebaute private Senneshütte mit heißer Dusche, und gutem Abendessen und Frühstücksbuffet. Übernachtung im Lager mit Frühstück kostet 24 Euro, Abendessen alla Karte. Das Abendessen nehme ich am Tisch mit 3 Wanderern ein, die ziemlich verblüfft aussehen als ich von meinen heutigen 2600 Höhenmetern erzähle.
An der Hütte selbst gibt es keinen Handyempfang, allerdings ist in unmittelbarer Nähe der Hütte ein kleines Windkraftwerk, das sich horizontal dreht, also von der Windrichtung total unabhängig ist. Da dort ein reger Wind herrscht, scheint dies ein idealer Standort für dieses kleine Kraftwerk zu sein, um die Hütte mit Strom zu versorgen.

(Telefon: 0474 501092, E-Mail: Sennes@rolmail.net)


Fahrdaten: 2608 Hm, 56,7 Km, 6:21 Stunden Fahrzeit.


Die Auronzohütte

 
Blick zur Dreizinnenhütte von Paternsattel aus

 
Die Lavaredohütte


Das Val Cengia

6. Etappe, 15.08.2004, Senneshütte - Lajen

Nach reichhaltigem Frühstück und letzem Gespräch mit den 3 Wanderern aus Rosenheim geht es auf den Weg hinunter nach Pederü. Auf steilster Betonpiste muß man schon gewaltig aufpassen, daß man nicht zu schnell wird und eventuell entgegenkommenden Jeeps noch rechtzeitig ausweichen kann.
Auf einem Trail ab Pederü geht es bis nach St. Vigil und von da aus weiter nach Zwischenwasser und ins Gadertal. In St. Martin biege ich dann ins Campilltal bis nach Campill ab. Von hier aus geht es erst mal hoch bis zum Gömma Joch, wobei hier die Wegweiser wieder mal recht spärlich verteilt sind. Trotzdem finde ich nach einigen Versuchen den richtigen Weg und gelange über die Kreuzbergscharte zur Schlüterhütte. Unterwegs fahre ich am letzten Steilstück noch an einem jugendlichem Mountainbiker vorbei, der ohne Gepäck unterwegs ist und meinte, die Rampe schneller hochfahren zu können als ich. Aber da spielte ich meine Kondition und Kraft gekonnt aus und fuhr am Steilstück, als diesem die Kraft ausging und sein Hinterrad durchdrehte einfach vorbei und habe ihn von diesem Zeitpunkt an nicht mehr gesehen.
Ab der Schlüterhütte folgt man einem genialen Wanderweg zur Gampenalm. Umrahmt von 2 hölzernen Weidezäunen ergibt sich hier ein herrliches Bild. Unterwegs treffe ich noch eine Einheimische aus dem Villnösstal, die mir Tips zum Johanniskraut gibt und mir gleich erzählt, daß der Reinhold Messner aus dem Villnösstal kommt. Dann vollends hinab zur Zanseralm und über die alte und neue Gschnagenhardtalm auf den Adolf Munkel Weg. Auf diesem läuft man dann mehr oder weniger bis zur Brogleshütte und dann steil hoch zur Broglesscharte. Die Piste von der Brogleshütte zur Scharte dürfte für fast niemanden komplett fahrbar sein, zu steil ist die Piste bis zur Scharte. Ab hier ist dann über die Flitzer Scharter und zur Raschötzhütte alles fahrbar. Der Untergrund ist nahezu ideal, leichter sandiger Boden, verspricht jede Menge Grip mit dem Reifen auf dem Boden. Auch die Steine selbst beinhalten einen gewissen Sandanteil.
An und für sich wollte ich es an der Raschötzhütte für heute gut sein lassen und dort übernachten. Leider belehrte mich ein Blick auf die Hütte und deren Zustand eines Besseren. Auf einem Schild war zu lesen: "Wegen Renovierungsarbeiten geschlossen". Das war auch dringend nötig, zerschlagene Fensterscheiben, zugenagelte Türen, der Vorgarten als Schweinetrog und Kuhweide mißbraucht, ließen mich diesen unwirtlichen Ort bald vergessen und ich setzte meinen Weg bis zur Heiligkreuzkapelle weiter. Dort vertilgte ich erst mal sämtliche Reserven aus meinem Rucksack, machte noch einen kleinen Abstecher auf den Berg Ausserraschötz und genoß bis fast zum Sonnenuntergang die letzten Strahlen der Abendsonne mit Blick auf den Schlern, die Marmolada und die Sellagruppe.
Mit der eintretenden Dunkelheit begann ich mit dem Abstieg vorbei am "Hexentisch" und am "Muttergottesstuhl", wohl bemerkt sind die ersten 300 m nicht fahrbar, um dann auf Schotter und dem Trail 35 hinab bis nach Lajen zu fahren. Dieser Trail und Schotterweg ist als Abschluß der Tour wirklich super, da man nochmals so einen richtig schönen Downhill zum Abschluß hat.
Glücklicherweise war in Lajen gerade Dorffest, so daß ich mir auf dem Fest dort den Bauch mit Schnitzel, Pommes usw. vollhauen konnte. In Lajen selbst gibt es genügend Unterkünfte, auf die man zurückgreifen kann. In der Privatunterkunft Alpenblick gibt es eine Übernachtung mit Frühstück zu 25 Euro.

(Telefon: 0471 5655628)


Fahrdaten: 2293 Hm, 80 Km, 7:12 Stunden Fahrzeit


Blick zurück zur Senneshütte


Nach Campill kurz vor dem Gömajoch

 
Auf dem Trail zur Schlüterhütte

 
Trail mit Geislerspitzen im Hintergrund


Blick auf Sella, Langkofel und Plattkofel und Marmolada

 

Siegfried Hügler (Siggi) - 02.10.2004

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