8. Feneberg MTB Marathon - Oberstdorf
- 23. September 2006 -

Erfahrungsbericht von Helmut Hägele.

Um der Hektik am Morgen zu entgehen, reise ich bereits am Vorabend an. So kann ich in Ruhe die Startunterlagen besorgen und das Bike vorbereiten. Am Morgen kommt Chris angereist und wir treffen uns ein Stunde vor dem Start um uns gemeinsam bei kühlen 7 Grad warm zu fahren. Wir nehmen die letzten Feinabstimmungen am Material vor. Um genau 8:30 Uhr fällt der Startschuss und das fast 600 Teilnehmer starke Feld setzt sich in Bewegung. Mit hoher Geschwindigkeit geht es aus Oberstdorf raus, bis sich am ersten Anstieg zur Gaisalpe das Feld sortiert. Die Verpflegungsstellen sind dieses Jahr anders organisiert als im Vorjahr. Die erste ist an der Spielmannsau, und ich bin froh 2 Flaschen am Rad zu haben. Den Traufberg hoch kommt dann die erste anstrengende Schiebepassage. Auch die Fahrt durch das Bett des Flusses Trettach hat es in sich, und ich wünsche mir, ein Fully zu haben. Grobe, verblockte Steine wechseln sich ab mit holprigen Wurzelpassagen. Auf einem Fully kann man hier ordentlich Körner sparen bzw. ein paar Meter gut machen. Anders auf meine Fusion-Hardtail mit Race-Abstimmung.  Mehrmals bin ich erstaunt, was die Laufräder so alles wegstecken. Bevor wir die Talstation der Fellhornbahn erreichen, teilt sich die Strecke. Die Kurzstrecke biegt rechts ab, die Langstecke wird geradeaus geleitet. Im Vergleich zum Vorjahr wird der Anstieg zum Kanzelwandsattel nicht auf der Strasse begonnen. Bauarbeiten verhindern dies wohl. Wir biegen später rechts ab um dann auf einem immer steiler werdenden Steig das Bike bergwärts zu schleppen. Fast 400 hm werden hier gehend überwunden und die ausschließlichen Bike-Spezialisten tun sich etwas schwer. Oft muss das Bike geschultert werden. Als wir endlich wieder fahrbaren Grund erreichen folgt die bekannte Steigung auf neuem Asphalt zum Kanzelwandhaus. Steilste Rampen fordern den ersten Gang. Die letzten 300 hm müssen abermals geschoben werden, sind aber lange nicht so steil wie das untere Schiebestück. Hier kann ich dank der Wegbreite einige Plätze gut machen. Am Kanzelwandsattel warten super Helfer an der Verpflegungsstelle. Die Flaschen werden mir vom Rad genommen und gefüllt, ohne dass ich was sagen muss, Riegel und Bananen werden mir gereicht, eine Helferin hält das Bike und gibt mir Hinweise für die folgende Abfahrt. Einfach super!! Ich komme mir gut aufgehoben vor, und würde am liebsten hier bleiben, aber ich will doch weiter. Auf der steilen Schotterabfahrt hinunter nach Riezlern kann ich nochmals einige Plätze gut machen. Der lose Belag in Kombination mit den 30% und mehr Gefälle ist nicht jedermanns Sache. Bevor wir nach Riezlern gelangen biegt die Strecke ab auf den Riezler Höhenweg. Von hier gelangen wir über die Mittelalpe zum Hotel Schönblick. Ab hier hatte ich mich auf die Trailabfahrt gefreut, die ich von letztem Jahr noch kannte. Leider ist aus dem Trail mittlerweile ein grober Schotterweg geworden der bald in einen Forstweg mündet. Im Tal angekommen geht's entlang des Flusslaufes zurück und es muss kurz vor dem Ziel noch ein 50 hm Anstieg zum Dienersberg überwunden werden. Als 40ster meiner Altersklasse rolle ich nach einer Zeit von 5h40min über die Ziellinie. Chris ist schon da, er hatte sich unterwegs für die Kurzdistanz entschieden. Trotz vorangegangene Krankheit und dadurch bedingten Trainingsmangel erreicht er mit einer Zeit von 4h15min einen hervorragenden 159. Platz.

Unsere Ergebnisse im Einzelnen:

Helmut Hägele, Fusion A-Team: 40. Platz AK2M, 5:40 auf der Langdistanz
Chris Herrlinger, Team www.noBrakes.de: 159. Platz, Herren, 4:15 auf der Kurzdistanz

Fazit
Die Veranstaltung war dieses mal wieder absolut spitze. Das Wetter hat mitgespielt und die Bedingungen hätten nicht besser sein können. Aufmerksame und top motivierte Helfer an den Verpflegungsstationen und auf der Strecke. Anstrengende Schiebe- und Tragepassagen machten den Streckenverlauf interessant und abwechslungsreich aber dafür um so anstrengender.

Höhendiagramm
Website des Veranstalters www.mtb-marathon.de


Die Finisher: Helmut Hägele - Fusion A-Team, Chris Herrlinger - www.noBrakes.de

 

Helmut Hägele - September 2006
©www.noBrakes.de

 

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