Ischgl Ironbike  2006
- 5. August 2006 -

“Das“ Bike-Highlight des Jahres von Andi Görnemann und Helmut Wimmer.

 

Short- Info:
Bei widrigsten Bedingungen, kühlen 10 Grad Starttemperatur und schneebedeckten Bergen wurde ein fulminantes Ergebnis eingefahren. Helmut fuhr nach einem weniger optimalen Start noch souverän aufs Treppchen, Andi konnte trotz eines platten Hinterreifens den 4. Platz halten und ins Ziel retten.

Helmut Wimmer
Platzierung: 3. Platz Klasse “Masters“    / 26. Gesamtplatz         Zeit: 1:30:19.57

Andreas Görnemann
Platzierung: 4. Platz Klasse “Masters“    / 31. Gesamtplatz         Zeit: 1:36:21.22

Allgemein:
Der Ischgl Ironbike fand dieses Jahr zum 12. Mal statt. Am 5. August stellte sich die Elite des Mountainbike-Marathons und Hobby-Biker wieder der Herausforderung im Paznauntal. Die Bikearena um Ischgl gilt als größtes Biker-Eldorado Österreichs. Dem Ironbike kommt nicht zuletzt die außergewöhnliche Infrastruktur, die für den Bau der Wintersportanlagen angelegt wurden zu Gute, zum Teil extrem steile Schotterstraßen gehen bis auf knapp 2900 Meter. Mit seinem bewährten 3-Runden-Konzept bietet der Ischgl Ironbike für alle Sportler die richtige Herausforderung. Die kleine Runde mit 27 Kilometern Streckenlänge und 700 Höhenmetern ist für jeden ambitionierten Hobbybiker zu schaffen, der Wettkampfatmosphäre schnuppern möchte. Auf der mittleren Runde geht es schon richtig zur Sache: Der Anstieg zur Idalpe ist steil und kräftezehrend, die weitere Auffahrt bis zur Vellilscharte verlangt auch gut trainierten Bikern alles ab. Die folgende Abfahrt durch das Velliltal auf dem von Mountainbike-Legende Hans Rey entworfenen Super-Trail lässt die Aufstiegsmühen vergessen: 1.200 Höhenmeter purer Abfahrtsspaß bis hinunter ins Ziel nach Ischgl. Insgesamt misst die mittlere Runde 46 Kilometer und 2.000 Höhenmeter. Die klassische Ironbike-Strecke beträgt 77 Kilometer und 3.600 Höhenmeter, steilste Auffahrten bis auf über 2.800 Meter, aber auch Trails und Panoramen satt auf dem Greitspitz- und Salaaser-Trail. Die ultimative Herausforderung, auch unter idealen Wetterbedingungen – nicht umsonst heißt es Ischgl Ironbike.

Unser Ablauf:
Freitag 04. August:
Abreise zuhause gegen 10 Uhr, sodaß wir in Ischgl gegen 13 Uhr ankamen. Wettermäßig kein Sommertraum: 10° C, wolkenverhangen, man konnte keine Bergspitze sehen. Als es kurz aufklarte, waren wir erstaunt: Schnee ab ca. 1900 hm war zu sehen. Wir hatten uns auf die Langstrecke vorbereitet und eingestellt. Die Entscheidung, welche Strecke wir fahren sollten, stand also an: Auf der mittleren oder der langen Strecke mit dem Wetter zu kämpfen oder „full pull“ auf der kleinen Runde. Wir favorisierten die Kurzstrecke und somit war das Nachmittagsprogramm klar: Die 27 km –Strecke wurde abgefahren und analysiert. Informationen über die Wetterlage wurde eingeholt. Fahrer, die „ganz oben“ waren, berichteten über 10 bis 20 cm Schneehöhe; die 0° -Grenze lag bei ca. 2000 hm. Festlegung: Kleine Runde. Von der Testfahrt waren wir gerade rechtzeitig zum „Palio“ zurück: Um 17:30 Uhr fiel der Startschuss zum Ischgl Palio, einem packenden Sprintrennen im Ortszentrum, bei dem die Zuschauer die Mountainbike-Topstars aus allernächster Nähe erleben können. In zwei Ausscheidungsläufen wurden die schnellsten Fahrer ermittelt, bevor es dann im Finale um 2.400 Euro Preisgeld ging. Für die Zuschauer ist es ein Top-Event; die Racer nutzen es als warm-up für das Rennen. Die mehrfachen Transalp-Sieger Karl Platt und Carsten Bresser belegten in einem engen Finale die ersten beiden Plätze vor dem Italiener Marzio Deho.

Samstag 05. August: Dasselbe Wetter wie am Freitag: Kühl, aber kein Regen. Wir fuhren uns ab 7.30 Uhr warm; immer wieder kamen wir am Startplatz vorbei um das Startgeschehen im Auge zu behalten. Der Start zum Ischgl Ironbike war um 8.30 Uhr. Uns war klar: Ein guter Startplatz ist für die Kurzstrecke notwendig, um vorne mit dabei zu sein.

Startschuss. Die Strecke führte nach einer Dorfrunde kurz auf den Radweg Richtung Galtür. Das war der Flaschenhals: Wir beide hatten einen guten Startplatz und kamen gut in die Gänge. Kurz vor der Einfahrt auf den Radweg tat sich eine Lücke auf, die Andi sofort erkannte und nutzte. Danach war der Weg dicht und ich konnte nicht mehr überholen. Andi konnte sich weiter vorarbeiten; nach 7 (für mich langen) Kilometern konnte ich auf Andi wieder aufschließen. Das war bereits in der Mitte des ersten langen Anstieges. Wir ignorierten die erste Verpflegungsstelle, denn Absetzen vom Feld war angesagt: Nach einer schnellen Abfahrt auf einem Forstweg, (Andi hatte hier die Reifenpanne: Der Schlauch war geplatzt, die Felgen waren heiss durchs Bremsen) ging es wieder bergauf über einen Waldweg in einen schmalen mit Steinen bespickten Trail. Nach einer Durchquerung einer Geröllhalde ging es auf einem Wiesentrail bergab wieder auf einem Forstweg Richtung Galtür. Nach der schnellen Ortsdurchfahrt ging es auf einen nach den Unwettern des letzten Jahres restaurierten Weges entlang des Flusses: Extrem grobes Geläuf forderte bei vielen Bikern Tribut: Stürze und jede Menge Reifenschäden waren vorprogrammiert. Eine überlegte Wahl der Fahrtlinie und angepasste Geschwindigkeit war angesagt. Nachdem dieser Streckenabschnitt überstanden war, ging es noch kurz auf den Radweg zurück nach Ischgl (O-Ton Andi: “Ausrollen bei Tempo 45“). Im Ort war die Streckenteilung: Erst hier musste man sich entscheiden, ob man ins Ziel oder auf die Idalpe fährt. Das Ziel vor Augen mobilisiert die letzten Kräfte, man spürt aufgrund der Finisher-Freude die Belastung kaum.

Im Ziel angekommen, warteten eine erstklasse Zielverpflegung, Massagen und ein reichhaltiges Rahmenprogramm mit Videoleinwand, Trial-Show, Bike-Messe und Kulinarischem auf die Fahrer.

Abends gegen 18 Uhr fand die Siegerehrung mit anschließendem Dorffest statt. Eine gigantisches Erlebnis in unmittelbarer Umgebung der Profis, wie z.B. Karl Platt, geehrt zu werden.

Sonntag 06. August: Bei leichtem Nieselregen starteten wir gegen 9 Uhr auf dem Radweg. Bei Regen fährt es sich besser im Wald. So sind wir baldmöglichst auf Waldwegen und Trails in Richtung Galtür aufgebrochen. Gegen 12 Uhr brachen wir dann zur Rückreise auf. 

Fazit:
Erfolg für uns beide auf breiter Front:

Die Strategie ist aufgegangen: Die Vorbereitung wie Training, Technikauswahl und besonders aber die detaillierte Streckenanalyse am Freitag, hat sich ausbezahlt.

Bei dieser Platzierung schaut man weiter nach vorne und blickt auf die Konkurrenz: Vor dem 26. Gesamtplatz kamen 13 Lizenzfahrer ins Ziel, ein paar auch noch hinter uns.  Bei der Analyse der Zwischenzeiten und dem Zeitvergleich vom Vorjahr, wo wir die mittlere Runde gefahren sind, wären wir auch auf der mittleren bzw. großen Runde ziemlich weit vorne gelandet. Das lässt weiter hoffen.


Helmut Wimmer


Andi Görnemann


auf der grossen Runde
 

Ergebnisse der Kurzstrecke
Alle Ergebnisse bei Sport Timing
www.ischglironbike.com

Helmut Wimmer - 13.08.2006
©www.noBrakes.de

 

zurück