Bike the Rock - Heubach
- 5./6. Mai 2007 -

 

Erfahrungsbericht von Helmut Hägele.

Es regnet. Den ganzen Tag schon. Es ist kalt und windig. Heute Nachmittag um 17:00 Uhr ist der Startschuss. Das gibt ne Sauerei. Vorsichtshalber ziehe ich gleich die Schlammbereifung auf. Ich musste schon mal ein Rennen beenden, nur weil die Laufräder vom Schlamm blockiert waren. Das soll mir nicht noch mal passieren.

Pünktlich kommt Chris mit dem Teambus. Er ist sichtlich aufgeregt, wird er doch heute sein erstes CC-Rennen bestreiten. Wir holen Daniel und Johannes ab, auch für sie ist es das erste MTB-Rennen. Bis zuletzt wurde an der Schaltung von Johannes' Bike getuned, um das letzte Quäntchen Performance rauszuholen oder besser gesagt, überhaupt eine funktionierende Schaltung zu bekommen. Bei Carsten dann packen wir gleich 2 Bikes in den Bus. Eine leichtes für das CC-Rennen, und ein schweres für den Downhill-Wettbewerb, der dieses Jahr in Heubach Premiere hat. So geht's auf nach Heubach zum

Bike The Rock 2007.

Kurz die Startnummern besorgt sitzen wir auch schon auf den Bikes und drehen die ersten Testrunden. Der Kurs ist ähnlich wie die Jahre zuvor. Nur dass dieses mal endlich die unangenehme Metall-Brücke herausgenommen ist. Das macht die Stecke wesentlich flüssiger und einfacher zu fahren. Zudem scheint es hier in Heubach deutlich weniger geregnet zu haben als bei uns zu Hause. Seit 13:00 Uhr hat es aufgehört zu regnen und der Kurs ist nahezu trocken. Mich freuts, und ich wechsle kurzerhand von Schlamm- auf Normalbereifung zurück.

Um 15:45 Uhr ist der Start der U30 Klasse, in der Daniel und Johannes starten. Es geht gleich schnell in die erste Runde und da ist es für Daniel auch schon wieder vorbei. Plattfuss hinten. So ein Mist. Top trainiert und in bester Form muss er ausscheiden. Die Enttäuschung beim mitgekommenen Fanclub und bei Daniel selbst ist entsprechend groß.  Der Kurs ist nicht einfach und es sind im Waldstück ein paar heimtückische Wurzeln und Steine versteckt. Auch ein weiterer Favorit der Klasse scheidet bald aus mit Plattfuss. Johannes jedoch kommt unbeschadet über die Runden. Bis auf einen Sturz, in dem sein Knie etwas Haut lässt, und einem verbogenen Lenker, den er erst mal wieder gerade richten muss, zieht er unbeeindruckt und mit ordentlich Druck auf dem Pedal seine Runden.  Am Ende wird es ein hervorragender 6. Platz für ihn. Dieser wird bei der späteren Zeitauswertung auf Platz 7 korrigiert.

Dann, um 17:00 Uhr starten Carsten, Chris und ich in der Ü30 Klasse. Wer nun meint, die 'alten Herren' seien langsamer und in geringerer Zahl unterwegs, der hat sich geschnitten. Es sind mit über 60 Startern ungefähr doppelt so viele als in der vorigen Klasse am Start. Und die Rundenzeiten sind sogar schneller als zuvor. Aufgrund unserer frühzeitigen Anmeldung stehen wir in den ersten zwei Startreihen und biegen gleich mit den Führenden um die erste Kurve. Am folgenden Anstieg zieht Carsten an mir vorbei und ich versuche ihm zu folgen.  Ich kann zwar auf Sichtweite bleiben, aber das Tempo ist mir für den Anfang zu hoch und ich lasse etwas abreissen. Kurz darauf, zu Beginn der 2. Runde, sehe ich Carsten am Streckenrand wie er gerade gefrustet sein Bike auf den Boden wirft. Plattfuss. Die Strecke scheint heute echt ihre Tücken zu haben. Durch die Defekte im vorigen Rennen ohnehin schon vorgewarnt, fahre ich nun noch vorsichtiger.  In hohem Tempo geht es weiter, und ich werde von einigen überholt und zwischenzeitlich bis auf Platz 12 durchgereicht. Aber mein Wintertraining zahlt sich aus. Je länger das Rennen wird desto mehr kann ich mich nach vorne arbeiten. Aufgrund der Vielzahl der Fahrer und der häufigen Überrundungen verliere ich etwas den Überblick über meine Platzierung. Am Schluss reicht es dann für einen überraschenden 5. Platz. Chris kommt auch heil und ohne Defekt über die Runden und belegt in seinem ersten CC Rennen einen hervorragenden 24. Platz. Eigentlich. Da er kurz vor dem Ziel von der Strecke abbiegt taucht er in der Ergebnisliste nicht auf, aber egal.

Carsten nimmt nach dem CC-Rennen an dem Downhill-Wettbewerb teil. Ungefähr 70 Fahrer stehen oben und warten darauf, auf die Strecke gelassen zu werden. Im Minutentakt geht es abwärts. Die Strecke ist anspruchsvoll, zumal es keine reine Downhill-Strecke ist, die man mit Top-Speed durchblasen kann. Man muss ständig die Geschwindigkeit kontrollieren, gerade so viel rausnehmen, um nicht aus der Kurve zu fliegen aber auch gerade so schnell bleiben, um den Schwung mitzunehmen. Carsten hat das gut im Griff und schafft es in der Endwertung auf den 15. Platz.

So neigt sich ein ereignisreicher Renntag dem Ende zu. Zwei noBrakes-Fahrer mit Plattfuss ausgeschieden. Einer locker durchgefahren, aber das Ziel verpasst und einer mit einer Top fünf Platzierung das Rennen beendet. Und zur Krönung noch ein Platzierung im ersten Viertel beim Downhill. Na wenn das mal kein ereignisreicher Samstag Nachmittag war.

An dieser Stelle möchte ich es nicht versäumen unseren zahlreichen Fans ein herzliches Dankeschön zu sagen. Egal, ob durch lautes jubeln, sachliche Kommentare, fotografierend oder mitteilen der aktuellen Rundenzeit, Ihr seid einfach spitze. Ohne Euch würde es nur halb so viel Spass machen.
Wir zählen auf Euch auch im nächsten Rennen...

Helmut Hägele
www.noBrakes.de


Vor dem Rennen, Roland Schymik und Helmut Hägele, Foto: Siegfried Hügler


U30, Johannes Tschürtz, Foto: Siegfried Hügler


Die Fankurve, Foto: Siegfried Hügler


Johannes' Knie, Foto: Siegfried Hügler


Ü30: Helmut Hägele, Foto: Siegfried Hügler


Ü30, Chris Herrlinger, Foto: Jochen Elsner


Ü30: Helmut Hägele, Foto: Martin Wimmer


Ü30: Helmut Hägele, Foto: Siegfried Hügler


Im Ziel, Foto: Siegfried Hügler


Ü30, Siegerehrung, Foto: Siegfried Hügler


Downhill: Carsten Schymik, Foto: Jochen Elsner

 

Alle Resultate:
http://www.nobrakes.de/race/heubach2007/Ergebnisse_Hobbyrennen07.pdf

Website des Veranstalters
http://www.heubach.de/biketherock/index.htm

DVD :
http://www.mediabanx.info/xtcommerce/product_info.php?products_id=9

 

 

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