10. Schwarzwald Bike Marathon, Furtwangen
- 10. September 2006 -

 

Erfahrungsbericht von Helmut Hägele.

Das Wetter scheint gut zu werden an diesem Wochenende und am Sonntag findet der 10. Schwarzwald Bike Marathon in Furtwangen statt. So beschliesse ich kurzerhand hinzufahren. Ich reise am Vorabend an, besorge die Startunterlagen und bereite alles vor. Denn am Sonntagmorgen bleibt nicht mehr viel Zeit, um 7:00 Uhr ist bereits der Start zur grossen Runde über 120 km und 3000 hm. Abends gibt's noch Nudeln in der Mensa der Fachhochschule.

Nach einer kühlen Nacht im Schlafsack klingelt kurz nach 5 Uhr der Wecker. Ich kraxel aus dem Auto und würge mein Frühstück runter. Zu der Zeit hält sich der Hunger noch in Grenzen. Es ist sau kalt an dem Morgen, aber es wird trocken und sonnig werden, genau meine Bedingungen. Gegen 6:30 Uhr wird es langsam hell und ich rolle die ersten Meter ein. 10 Minuten vor dem Startschuss stehe im Startblock und bemerke, dass ich den Pulsmesser vergessen habe. Das kann ja heiter werden. Über diese Distanz ganz ohne Drehzahlmesser. Egal, muss ich eben nach Gefühl fahren. Nach Kirchzarten und Salzkammergut sollte das eigentlich klappen. Pünktlich um 7 fällt der Startschuss und das Feld setzt sich in Bewegung. Da es relativ flach aus dem Ort herausgeht wird gleich ein hohes Tempo gefahren. Bei den kühlen Temperaturen erwarte ich sehnsüchtig den ersten Anstieg. Hier wird mir wieder warm. Trotzdem arbeitet die Beinmuskulatur etwas widerwillig bei den einstelligen Umgebungstemperaturen. Ab Km 30, als wir abermals Start/Ziel in Furtwangen passieren, wird es besser. Die Sonne lugt nun über die durchwegs bewaldeten Hügel und wärmt uns Fahrer. Mehrmals finde ich gleichstarke Fahrer mit denen ich zusammenarbeiten kann um die ein oder anderen Körner zu sparen. So vergeht die Zeit wie im Flug, die Strecke geht ständig auf und ab, ein konstanter Rhythmus lässt sich kaum finden. Von den Verpflegungsstellen, an denen es alles Nötige wie Riegel, Gel, Getränke usw. gibt, nehme ich maximal jede zweite in Anspruch. Bei Km 50 bin ich dann leider zu einer ungeplanten Pause gezwungen. Der hintere Reifen ist platt. Und es dauert relativ lange, bis ich wieder fahrbereit bin. Während ich am Wegesrand stehe, fahren die ersten der kleineren Runden an mir vorbei. Auch viele von meiner Strecke muss ich, nachdem ich wieder Fahrt aufgenommen habe, abermals überholen. Die Wegbeschaffenheit scheint es in sich zu haben. Ich sehe heute aussergewöhnlich viele Fahrer mit Reifenproblemen. Und das nicht unbedingt nach Abfahrten, wo erfahrungsgemäss mit Durchschlägen zu rechnen ist. Wie sich später herausstellt, war es bei mir vermutlich ein kleiner Dorn der der Luft den Weg nach draussen geöffnet hat. Das Fahrverhalten meines Fusion Hardtails ist nun deutlich anders, da ich nicht ganz den vorherigen Luftdruck erreicht habe. So muss ich die Abfahrten mit etwas mehr Vorsicht angehen um nicht  einen weiteren Defekt oder gar Sturz zu riskieren. Wie auf meinen Marathons zuvor, kann ich auch dieses mal gegen Ende einige Plätze gut machen. Wobei sich die letzten 30 km als die übelsten herausstellen. In ständigem, leichten Auf und Ab geht es scheinbar endlos dahin. Die Kilometer summieren sich nur zäh auf dem Tacho. Und als ich schon denke, ab jetzt geht's eben ins Ziel, geht die Strecke nochmals auf einen 100 hm-Abstecher. Die letzten Kilometer nahezu eben am Fluss entlang geht es schliesslich doch nach Furtwangen hinein. In den letzten engen Kurven kann ich nochmals Plätze gut machen und rolle nach einer Gesamtzeit von 6:49 als 55ster in der Herrenklasse über die Ziellinie.

Ich radle gleich anschliessend etwas aus und halte mich noch lange am Stand der Zielverpflegung auf. Während ich meine Speicher fülle rollen noch unzählige Finisher aller Strecken ins Ziel.

Fazit
Der Schwarzwald Bike Marathon ist eine top Veranstaltung. Erstklassige Organisation, Verpflegungsstellen in absolut ausreichender Anzahl und eine interessante Strecke machen den Marathon perfekt. Etwas mehr fahrtechnische Anforderungen wären mir zwar lieber gewesen, aber auch so macht die Strecke mit ihrem ständigen Auf und Ab eine Menge Spass.

Höhendiagramm der 120 / 3000er Strecke

Mein Ergebnis im Überblick:
Helmut Hägele, Fusion A-Team, 120 km, Herren Rang 55, Gesamt Rang 76, Zeit 6:49.19.
Alle Resultate: http://services.datasport.com/2006/mtb/schwarz

Website des Veranstalters:
http://www.schwarzwald-bike-marathon.de/

 

Helmut Hägele - September 2006
©www.noBrakes.de

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