Albstadt Bike Marathon
- Samstag, 21. Juli 2012
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Rennbericht von Chris Herrlinger

Albstadt Marathon, allein der Begriff löst schon erregtes Kribbeln der Mountainbiker aus. Nirgends in der Württemberg-Region ist ein Rennen so begeisternd. Riesiges Starterfeld, enthusiastische Zuschauer überall an der Strecke und dann die Innnenstadt als einziges Biker-Meer. Meine Vorbereitung und die Anfahrt war geprägt von Routine und Gelassenheit, ist es für mich doch das 4. Mal, dass ich in Albstadt starte. So fühle mich schon wie ein alter Hase. Von noBrakes ist nur noch Helmut Wimmer dabei, der jedoch ganz vorne bei den besten Hobbyfahrern steht. Meine Voith Mountainbike-Freunde vor- und hinter mir verteilt, ich selbst im 3. Startblock. Dieses Jahr will ich die 4 Stunden kratzen, das persönliche Hot Chili Hardtail Bike mit ´FIZZI´ Rahmen und leichten V-Brakes soll mir dabei helfen. Gleich im Startblock treffe ich Wetti von der Voith Bikergruppe, er ist super gut drauf und wohl kaum zu halten. Der Start ist prima, meine Taktik den Asphalt Anstieg zügig zu nehmen geht gut. Oben dann schnelles Wiesenflitzen und alles läuft bestens. Wetti ist schon ausser Sicht nach vorne durchgestartet. Allerdings scheint das Wetter nicht mitspielen zu wollen. Waren die Wolken vorher noch weit weg, zieht es immer mehr zu. Es ist beileibe alles andere als sommerlich. Nach ca. 1 Stunde erwischt es uns dann, es schüttet wie aus Kübeln. Oh je! Kurz anhalten, Regencape über und schnell weiter, das ist Routine. Aber der Untergrund ist total durchweicht, das Fluchen und Rutschen wird immer schlimmer. Kurz vor der ersten Verpflegung geht es steil hinunter, an Fahren ist bei mir und vielen anderen nicht mehr zu denken. Dazu kommt, dass sich mein Vorderrad zusetzt und dann ganz blockiert, ich muß das Rad hinuntertragen. Unten ist Schlammbuddeln angesagt, die 3 kg Dreck müssen weg. Langsam und deutlich wird mir bewusst, dass meine 1.9 CC Bereifung ein totaler Missgriff war. Geringster Rollwiderstand ist zwar trocken schön, aber bei Regen und Matsch fühle ich mich unsicher wie ein Junge, dem zum ersten Mal die Stützräder weggebaut werden. Das Zittern der Beine ist wechselweise auf die Kälte und dann auf die Angst vor Stürzen zurückzuführen. So lässt dieses nette Wetter mein Selbstbewusstsein in Minuten zerrinnen. Der 4-Stunden Traum ist ausgeträumt, nur sicheres Ankommen ist die Devise. Nach 4:27 überquere ich dann recht frustriert die Ziellinie. Warum ich nicht gestürzt bin, kann ich nicht sagen, da war nur Glück im Spiel. Lustig das Aussehen der Rennteilnehmer. Vollkommen überzogen mit Dreck und feinem Kies bis in alle Ritzen. Einfach irre, das habe ich noch nie gesehen. Gleich ab zum Bike-Wash und nach kurzen 45 min Warten auf einen freien Waschplatz dann mit dem C-Rohr voll auf Bike und mich selbst gehalten. Das traditionelle After-Race Essen im Flugplatz-Restaurant in Bitz war wieder ein Highlight-Abschluß, hier kamen dann alle so nach und nach eingetrudelt. Es war Zeiten von 3h 40min (Wahnsinn!!) bis 5:xx alles vertreten. Keiner war gestürzt, alle heil und froh. Ines wurde 9. In ihrer Altersklasse, sie hat sich mächtig gefreut. Stefan hat sein erstes Rennen mit neuem 29-er glänzend gemeistert und die Augen strahlten. Albstadt 2012 hatte viele Gesichter, sauber war keines davon!

Chris Herrlinger
www.noBrakes.de

Website des Veranstaltershttp://www.albstadtbikemarathon.de

 

 

 

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